Schlagwort: Erwartungsbaum
Gefallen an der Musik
„Ich singe ganz nach Gefühl“, „Diese Musik entspricht meinem Gefühl“, „In dieser Musik gehe ich ganz auf“, … , … Man kennt solche Aussagen und man versteht sie auch. Gleichzeitig schwingt in diesen Aussagen mit, dass man keine Lust hat, sie zu begründen, also den Verstand zu bitten, Argumente für das Gefallen zu finden. Das …
4.3.3.4 Chopin
Eins meiner Lieblings-Stücke zum Spielen in völliger Dunkelheit ist der cis-Moll-Walzer von Chopin: Als Elfjähriger war ich nicht sofort in der Lage, die harmonischen Bezüge theoretisch zu verstehen, aber ihr „Drive“ hat mich bald gefangen. Wie bei Beethoven im Abschnitt 4.3.3.3 geht es mit einem Auftakt auf der Quinte los, was schnell mit dem Volltakt …
4.3.3.3 Beethoven
Heute, am Heiligabend 2020, kurz nach dem großen Beethoven-Jubiläum, wollen wir unsere musikalischen und psychologischen Thesen und Erkenntnisse auf den dritten Satz der d-Moll-Klaviersonate anwenden. Was sehen wir? 1. Es geht gleich mit einem „Doppel-Auftakt“ los: Erstens das zweite Sechzehntel des vorletzten Achtels und zweitens die beiden Sechzehntel des letzten Achtels führen zur Prime im …
4.3.3.1 Harmonie und Psyche
Frage: Kann man sein Harmoniebedürfnis mit Musik stillen? Antwort: JA!! Der Begriff der Harmonie ist in der Musik klarer gefasst als in der Psychologie. Musikalische Harmonie ist auch ohne theoretisches Vorwissen psychisch als ganz allgemeine Harmonie im Sinne von wortloser (und für den Laien nicht in Worte zu fassender) „Stimmigkeit“ ERLEBBAR. Musikalische Harmonielehre kennt viele …
4.3.1.4 Musik und Ohr
Wie hört eigentlich unser Ohr? Kann man das einfach verstehen und berechnen? In der Schule haben wir die Physiologie des menschlichen Ohres als ein wesentliches Sinnesorgan grob kennengelernt. In der Schule haben wir etwas über musikalische Töne und Grundharmonien gelernt. Vielleicht haben wir sogar Töne elektrisch erzeugt und die Schwingung am Oszilloskop betrachtet. Aber hat …
4.4.3 Struktur der Sprache: Satzbau
Was macht man mit den Struktur-Elementen einer Sprache? Man baut aus den Elementen „Sätze“. Man baut aus Sätzen Satz-Gruppen (Absätze). Je nach Sprachfamilie und Sprache gibt es dafür unterschiedliche Regeln. Und noch ein Schmäckerchen: Es gibt die schriftliche und die mündliche Sprache. Sie unterscheiden sich schon deshalb, weil man bei der mündlichen mehr Freiheitsgrade hat, …
4.3.3.2 Beispiel „Hänschen klein“
Mit dem kleinen Hänschen müssen wir uns noch genauer befassen. Der ständig mitlaufende Erwartungsbaum des geübten Musik-Hörers vergleicht „just in time“ den Fortgang des Gehörten mit dem Erwarteten. Eine Abweichung kann zweierlei bewirken: – freudige Überraschung, Wiedererkennen einer Varianten-Struktur-Möglichkeit, Bestätigung des Selbst, Neugier auf weitere Abweichungen, Schärfung der Aufmerksamkeit – verstimmte Ablehnung, Unverständnis des Gegenüber, …
4.1.1.3 Struktur der Struktur: Erkennen und Mitdenken
Die Funktions-Struktur unseres Hirns ermöglicht uns etwas, das bisher kein Computer kann: a) Einen ununterbrochen fortlaufenden Möglichkeitsbaum („Erwatungsbaum“) der Folgen des von uns im Jetzt Erkannten für die zu erwartende Zukunft aufzubauen. (Das können auch die Tiere, siehe dort!) b) „Fehler“ in komplexen Strukturen („Bildern“) zu erkennen, für die ein Erwartungsvergleich vorliegt. Beides, der Möglichkeitsbaum …
Rückkopplung
In dieser Abhandlung wird oft der Begriff „Rückkopplung“ strapaziert. Was bedeutet er hier? Wird die Wirkung einer Ursache zu einer neuen Ursache desselben Zusammenhangs, kann man von Rückkopplung sprechen. Nimmt man die Mäuse, klingt es leicht: Viele Mäusepärchen kriegen viele Junge, so dass bald noch mehr Mäusepärchen viele Junge kriegen usw. usf. („positive Rückkopplung“, „Wachstum“) …