Joachim Adolphi

Struktur als Protokoll des Werdens


0.5.6 Lauenstein-Liebenau und Trebnitzgrund sowie Geising

Das Gebiet westlich von Liebenau (von der Talsperre bei Lauenstein bis in den Trebnitzgrund) bietet immer wieder Überraschungen auf den Feldern und im Bachbett. Die unklare Herkunft des Materials auf den Geising-Steinhaufen, das manche Ähnlichkeit hat, verleitet dazu, diese Stücke mit hierher zu stellen.

Zwei Dinge sind typisch: Es tritt immer wieder schokoladenbrauner Jaspis in den Zwickeln auf und der Achat ist oft in einer Lage sehr glasig und dabei manchmal auch völlig entfärbt. Und: Im Bereich des Trebnitzgrundes ist der umgebende Hornstein tomatenrot.

Auch Amethyst kommt vor, oft mit roten Kappen oder Trümmer-Rinden, und oft nicht weit entfernt vom Achatgang.

Gut gekappter Amethyst von Liebenau

Typische Brekzie von Liebenau: Entfärbte Bänder und Jaspis füllen die Zwickel einer Brekzie.

In der Müglitz findet man sehr sehr selten auch komplette parallele Bänder (3 Bilder) mit vielen Lagen, die sonst nur bei Bauarbeiten mit tieferen Schachtungen gefunden werden können (die letzten 3 kleinen Bilder):


Auch hier sind solche glasigen Schichten mit Hämatit-Flöckchen zu erkennen. Weiter unten in der Müglitz habe ich einmal ein Stück mit noch mehr geröteten Rissen gefunden:

Schnitt

Riss-Detail


Der Amethyst kann stärker gegliedert sein als oben im ersten Stück:

Rohseite

geschnitten


Der Jaspis ist meist direkt am Achat oder in Rissen des Quarzes:


Der Jaspis kann auch eine echte Füllung sein:

Die „typischen“ (also häufig auftretenden unspektakulären) Stücke der Felder zeigen einen guten Kontrast zur dunklen Matrix und zum hellen Quarz:


In der Müglitz finden sich auch größere Brekzien, die Ähnlichkeiten mit den Bielatal-Brekzien aufweisen, weil sie wie Achat-Rinden wirken:


Auch die Risse sind oft spannend gefüllt:


 

Im Trebnitzgrund ist dann der rote Hornstein dabei (und selten findet man Amethyst):

KG bei Riesa

Bachbett

Bachbett, aber eindeutig Liebenau

Bachbett

Großsedlitz

Bachbett


Das Prachtstück zeigt Verwandtschaft zu Liebenau und auch zu Geising und sehr interessante Entfärbungen im Achat:

Wenn man Glück hat, findet man ein paralleles Band oder es ist auch Hämatit mit von der Partie:

Hanglage bei Waltersdorf

Bachbett

Das Material vom Geising (obwohl ja jetzt zwei Täler zwischen Liebenau und dem Geising liegen) hat klarer strukturierte Achatlagen und auch den gleichen schokoladenbraunen Jaspis:

Blasses Band, dafür viel Jaspis (RIESE!)

teilweise entfärbtes Band

Haldenfund Richtung Zinnwald (Winzling)


Hier ist noch ein zweiter Jaspis dabei: cremefarben! Der Achatband-Trümmer ist sehr ordentlich aufgebaut und gut wiederzuerkennen (Kunstlicht leider gelbstichig…).

Und wenn man Glück hat, gibt es abgerollte Stücke in der Müglitz:

Zwischen Achat und Jaspis ist der Quarz gut erhalten. Die Interpretation der Wachstumsrichtung würde allerdings Kopfschmerzen machen, falls man nicht glauben will, dass der Jaspis tatsächlich die Füllung der Bandmitte ist!

Kommentare

Peter Seroka am Mittwoch, 29. April 2020:

S.g.H. Adolphi,

ich bin Peter Seroka, Moderator beim Mineralienatlas und Autor diverser Mineralienportraits in diesem Atlas. Für ein neues Portrait zum Thema „Jaspis“ würde ich sehr gerne zwei Fotos Ihrer Liebenau-Jaspis-Brekzien verwenden, selbstverständlich unter genauer Nennung Ihres Namens als Autor.

Der Mineralienatlas ist eine absolut nicht-kommerzielle Webseite, mit z.Zt. über 8000 Mitgöiedern und monatlich über 30.000 Lesern.
Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie uns die Genehmigung zur Verwendung Ihrer Fotos geben könnten – sie wären eine große Bereicherung des Themas.

Mit bestem Gruß
Peter Seroka

Joachim Adolphi am Donnerstag, 30. April 2020:

Lieber Herr Seroka,

vielen Dank für Ihre Anfrage! Ich kenne den Mineralienatlas sehr gut und nutze ihn oft zu Beantwortung eigener Fragen zu Mineralien und Fundstellen.

Die gewünschte Genehmigung erteile ich Ihnen hiermit ausdrücklich!

Viel Erfolg!

J. Adolphi

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