Joachim Adolphi

Struktur als Protokoll des Werdens


Reifung

Der Begriff der „Reifung“ soll hier auf „Struktur“ bezogen bleiben und soll so naturwissenschaftlich wie möglich ausgestattet werden.

Ansätze hierzu können immer die Begriffe „Energie“ (Minimierung einer extensiven Größe!) und „Stabilität“ (Existenz einer „rücktreibenden Kraft“ bei Abweichung vom Minimum) sein. Das bedeutet, dass man Strukturzustände nach solchen Gesichtspunkten unterscheiden können muss, die erstens hinreichend variabel sind und zweitens im Prozess als wesentliches Bindeglied zwischen Struktur und Prozess erscheinen.

Hypothetische Ausgangssituation mit parallelen Rissen und den daraus folgenden „Vierer“-Zwickeln als „Keim“-Struktur

Übergangssituation durch Splittung der Vierer-Zwickel in Dreier.

Fast vollendete „Reifung“ durch Zusammenziehen der energetisch ungünstigen Ausbeulungen


Bei diesem konstruierten Beispiel sieht man, dass aus 4-Ecken mit 4-Zwickeln im Mittel 6-Ecke mit 3-Zwickeln entstehen (es gibt auch 5-Ecke und 7-Ecke, und man könnte auch 4-Ecke und 8-Ecke bleiben und entstehen lassen).

Stimmt denn auch die Möglichkeit der Anwendung des Energie-Begriffs?

Bei echten Quadraten der Seitenlänge a ist das Verhältnis von Fläche zu Umfang:

a²/4a = a/4

Bei regelmäßigen 6-Ecken ist es:

a²*3/2*Wurzel(3)/6a = a/4*Wurzel(3)

und somit größer. Das heißt, die spezifische Rißlänge (pro Fläche), also der reziproke Wert der soeben berechneten, ist tatsächlich geringer.

Kommentar abgeben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert