„Selbstorganisation“?
Der Modebegriff „Selbstorganisation“ geistert selbst durch seriöse Schriften. Was hat es damit auf sich?
Er soll offenbar anzeigen, dass etwas „von selbst“, also ohne Einmischung des Menschen, geschieht, und zwar so, dass dabei ein „organisiert“ aussehendes Ergebnis entsteht, also offenbar eine „Struktur“.
Damit hat dieser Begriff direkt mit dem Thema dieser Abhandlung zu tun! Er hat sich eingebürgert, um die exakte, aber kompliziert klingende Beschreibung des Vorgangs zu umgehen:
„Strukturierung durch zeitlich-räumliche Rückkopplung eines Systems anfänglich ununterscheidbarer Elemente.“
(Da das nach der ungeliebten Höheren Mathematik klingt, hat man einen versöhnlicheren Begriff gesucht und gefunden, der zu den anderen mystifizierenden Modebegriffen wie „Globalisierung“ etc. passt.)
Damit ist also gesagt, dass der Strukturierungs-Vorgang aus den Eigenschaften der Elemente „selbst“ kommt und bei Kenntnis dieser generellen Eigenschaften (ohne die diskreten Eigenschaften wie Ort und Geschwindigkeit z.B.!) mathematisch zu beschreiben ist, also nicht von außerhalb des Systems kommt.
Besonders spannend ist daran, dass der Start des Vorgangs nicht vorhersehbar ist, dass die entstehende Struktur somit nur von ihren Parametern her, nicht aber von der konkreten räumlich-zeitlichen Zuordnung her determiniert ist. (In entsprechender grafischer Zuordnung spricht man von „Pfaden“ der Entwicklung.)
Solche Strukturen werden zum Beispiel auf den Seiten zu „2D-Universen“, „Riffeln“ oder „Achaten“ angeführt. Im weiteren Sinne ist auch die Gruppendynamik sozialer Wesen davon geprägt.
Eine konkrete grafische Modellierung solcher Vorgänge muss dann natürlich die diskreten Eigenschaften jedes Elements heranziehen, was hohe Ansprüche an die Hardware stellt: Speicherplatz und Rechengeschwindigkeit. (Ansonsten muss man sich mit der sehr komplexen analytischen Behandlung in transformierten Räumen „begnügen“.) Mein Rechner kommt da immer wieder sehr schnell an seine Grenzen…
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