Joachim Adolphi

Struktur als Protokoll des Werdens


0.5.1.1 Das Salband SB

Das Salband (wenn man es als eigenes Band und nicht als Trennlinie zwischen Umgebungsgestein und Gang definiert) ist nicht immer gleich gestaltet, da es durch die Geschichte der lokalen Tektonik unterschiedliche Umgebungen für den Start der Mineralisation gibt. In wenigen Fällen sitzt die Folge direkt auf dem Umgebungsgestein, häufig aber auf durch neuen Hornstein verkitteten Trümmern aus Umgebung und älterem Hornstein. Die Dicke dieser Unterlage kann so groß sein, dass ihr Außenrand in den Geröllen der Müglitz nicht mehr erkennbar ist. Typisch ist der Wechsel von roten, weißen, schwarzen, grauen und farblosen Lagen.

Am häufigsten kommet eine Fünfer-Folge vor: schwarz-grau-rot-weiß-schwarz (Mangan?)

Zwischen der Matrix (hier: Hornstein-Brekzie) und „Amethyst 0“ liegen zahlreiche Schichten von farblos über weiß, rosa, rot, grau bis fast schwarz; 15 mm dick. (BH 3,3 cm)

Hier das Stück im Ganzen.

Die Variabilität dieses Bandes ist groß, und dennoch sind sich alle Varianten ähnlich in der Farbgebung, denn es fehlen manchmal lediglich einige Anteile. Hier einige Beispiele, bei denen beachtlich ist, dass es auch zur Bildungszeit des Salbandes noch tektonisch bedingte Trümmerungen gab (wie in allen weiteren Bildungsphasen übrigens auch), was auch entsprechend berandete Brekzien zeigen:



Bielatal, aber Schlottwitz-ähnlich: Salband von Schlottwitz UND Jaspis-Umrandung von Hirschsprung

Müglitz, aber aus dem Bielatal (Hirschsprung-Achat an der Oberkante!): schokoladenjaspis-artige Umrandung


Diese Stücke zeigen, dass vor Beginn der Achatbildung ein sehr weitgefächerter Transport im Gangsystem (etwa in 3 km Tiefe) des Osterzgebirges vorhanden gewesen sein muss. Erst später haben sich die Gänge mehr und mehr zugesetzt, indem sie von der allgegenwärtigen Kieselsäure (u.a. mit Achat, und bei mehr „Ruhe“ mit Amethyst) verheilt worden sind.

Achat als „Grind der tektonischen Wunden des Berges“ klingt doch auch nicht schlecht, oder? Beim Salband jedenfalls lassen wir den etwas negativ besetzten Begriff noch gelten.

Ich persönlich finde die Brekzien sehr anregend für die naturwissenschaftliche und ästhetische Phantasie. Noch ein oder zwei Leute teilen zum Glück meine Ansicht…

Ein Stück aus der Müglitz von 2011 zum Verlieben! (1-cm-Raster-Druck als Unterlage)

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