G6: Freies Improvisieren
Komplex 6: Freie Improvisation
Wir improvisieren (natürlich nach einer harmonischen Vorlage, die im härteren Fall nur in einer gelesenen oder sogar nur gehörten und harmonisch verstandenen Melodie besteht), indem wir eine Vorgabe schöpferisch verändern und dabei bestimmte Regeln mehr oder weniger gut beachten.
Manche Menschen können mit ihrer Stimme rein intuitiv eine Zweitstimme zu einer vorgegebenen Erststimme singen. Sofern sie mit ihrem Musikinstrument so vertraut wie mit ihrer Singstimme sind, können sie auch auf diesem Instrument „just in time“ improvisieren. Wird das ganze zeitversetzt gemacht, so wird aus der Zweitstimme eine nachgereichte improvisierte Variation der Erststimme.
Am besten beginnt man durch Mitspielen beim Anhören von Tonaufzeichnungen in Radio, Fernsehen, Youtube oder wo auch immer, „Karaoke“. Beim zehnten Versuch klappt es dann schon besser, man fühlt sich besser als das Original…
Das ist die Grundvoraussetzung, sofern man dabei den Geist nicht ausschaltet, sondern harmonisch (Begleitakkorde und Tonleiterstufen) mitdenkt. Hat man das geschafft, kann man mit dem Verstand improvisieren.
Welchen Vorteil hat das gegenüber der intuitiven Variante? Man kann an bewusstem Spiel auch bewusst Korrekturen vornehmen, was in einer Band sehr wichtig ist und die Kommunikation wesentlich erleichtert. (Wer nur für sich allein klimpern möchte, kann die letzten 3 Komplexe weglassen!)
Wir wollen ein paar einfache Beispiele zur Illustration durcharbeiten:
Beispiel 1
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