G Gitarre für Erwachsene (selbstorganisiertes Lernen)
Falls sich ein erwachsener Mensch als ein vernunftbegabtes Tier sehen sollte, so ist er hier richtig, falls er sich selbst das Gitarre-Spiel beibringen oder sein halb vergessenes Können auffrischen und erweitern möchte.
Zuallererst ist der Mensch natürlich auch ein Tier und also in der Lage, viele Bewegungsabläufe zuverlässig zu automatisieren, Bewegungen nachzuahmen und Bekanntes wiederzuerkennen. Außerdem ist er in der Lage, durch Erfahrung einen „Erwartungsbaum“ bezüglich möglicher Fortsetzungen einer jeden Situation zu erzeugen, der Voraussetzung für blitzschnelle Entscheidungen auf der Basis von Zusatzinformationen ist. Alles das kann automatisch oder „instinktiv“ ablaufen, ohne dass der Verstand analytisch arbeiten muss. Bei unzähligen YouTube-Filmchen zum Erlernen von Handgriffen auf musikalischen Instrumenten ist dieses tierische Aufnahmevermögen von großem Nutzen für den Nachahmer.
Und noch schlimmer: Es gibt die Hilflosigkeit der Musiklehrer gegenüber Menschen (meist Sänger oder Sängerinnen), die bei der aktuellen Begleitung durch einen Pianisten oder Gitarristen (also durch Instrumente, auf denen man sowohl Begleit-Akkorde als auch Melodien spielen kann) genau hören, wenn auch nur eine einzige andere Umkehrung eines Akkordes gespielt wird und das lauthals bemängeln, obwohl sie nicht einmal Noten lesen können und über diese Akkorde noch nie nachgedacht haben, weshalb sie nur zu sagen in der Lage sind, „Es muss irgendwie anders klingen!“, statt sachdienliche Hinweise geben zu können. Das ist genauso wie beim Gesichtssinn, der uns als Tier genau erkennen lässt, dass im Gesicht eines Bekannten ein bestimmter Ausdruck entstanden ist, den wir zwar einer Stimmung zuordnen können, nicht aber Hinweise an einen Zeichner zu geben in der Lage sind oder gar selbst das Gesicht unverwechselbar zu zeichnen. Die riesigen tierischen Leistungen (auch ein Hund z.B. kann das Gesicht seines Herrchens lesen) sind fabelhaft, aber nicht Gegenstand dieser Lehrgangs-Hinweise zum Selbststudium (zum so genannten selbstorganisierten Lernen).
Wer sich als vernunftbegabtes Tier versteht, möchte verstehen, warum das alles so ist, was man mit dem Instrument (hier mit der Gitarre) macht. Deshalb ist dieser kurze Kurs als Anleitung zum selbstorganisierten Lernen (Er-Arbeiten!) gedacht: Alles, was man sich selbst erarbeitet (durch Nachdenken oder zielgerichtetes Suchen) hat, haftet nicht nur im (allerdings vergänglichen!) Gedächtnis, sondern ist auch mit dem Verstand jederzeit wieder reproduzierbar. Wer also genügend Selbstkompetenz besitzt, den Grad seiner intellektuellen Selbständigkeit und organisatorischen Disziplin richtig einzuschätzen, ist hier genau richtig.
Der Kurs teilt sich in drei Erarbeitungs-Ebenen:
- ÜBEN der Fingerfertigkeit und der Abläufe (üben, üben, nochmals üben!)
- WISSEN der Fachbegriffe und Fakten (lernen, lernen, nochmals lernen!)
- VERSTEHEN und Anwenden der Zusammenhänge in Harmonie und Kontrapunkt
Alle drei Ebenen werden in jedem Lern-Komplex angesprochen.
Weiterführende Seiten
- G0 Grundbegriffe absoluter und relativer Art
- G1 Die Töne der Gitarre
- G2 Aufbau der Dur-Tonleiter und ihr Spielen
- G3 Akkorde auch als Arpeggien
- G4 Standard-Tonfolgen und Melodien
- G5 Spielen nach Noten „vom Blatt“
- G6: Erweiterung der Dreiklänge durch Mehrklänge und deren Anwendung
- G7 Typische Akkordfolgen und Kadenzen
- G8 Zupfen oder Schlagen, Plektrum oder Finger?
- G9: Freies Improvisieren
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